Mit einem 0:3 Ergebnis hatten die Münchnerinnen nicht gerechnet – mindestens ein Satz sollte gegen den SV Lohhof zu holen sein – doch die GCDWlerinnen riefen gehemmt von der eigens geschaffenen Kulisse nicht die Leistung ab, die sie in Trainings und Testspielen zeigten. Verlieren – ein Gefühl, das für die langjährigen GCDW Spielerinnen und Trainer Bastian Henning ein nahezu neues ist. Gewöhnen will man sich daran dennoch nicht, sondern vielmehr aus gemachten Fehlern lernen und in den kommenden Spielen dem Münchner Publikum Volleyball vom Feinsten, sowie weiterhin ein geiles Event bieten. Weiterhin deshalb, weil trotz der 0:3 Niederlage das erste Heimspiel der 2. Bundesliga ein voller Erfolg war. Rund 500 Zuschauer, darunter auch DVV-Präsident Thomas Krone, durften ein geiles Event und eine tolle Show miterleben und dankten es mit einer Wahnsinnsstimmung.
Dass das Ergebnis zu Gunsten einer starken Lohhofer Mannschaft ausging, lag unter anderem auch an der Unkonzentriertheit der Münchnerinnen. Unsicherheit im Aufschlag, wie auch eine wackelige Annahme zu Beginn der Partie stärkten die Aktionen der Gegnerinnen und erschwerten den eigenen Spielaufbau. Tamara Zeller und Marion Mirtl vom SV Lohhof zeigten eine überragende Leistung und ein perfektes Zusammenspiel, nicht ohne Grund wurde Marion Mirtl zum Most Valuable Player des Derbys gekürt. Auf Seiten der Münchnerinnen erhielt Diagonalspielerin Juliane Doranth die MVP Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen.
Neben Unsicherheiten im Zusammenspiel, insbesondere in der Abstimmung und der Block- und Feldabwehr, zeigte Hennings Team auch einige sehr gelunge Aktionen. Die neu formierte Mannschaft wird noch etwas Zeit benötigen zusammen zu finden um dann schlussendlich die gewünschte Leistung liefern zu können. Caro Tiegel, die als einzige Spielerin des letztjährigen Teams, das gesamte Spiel auf dem Feld stand, sagte: „Schade, dass wir nicht unsere beste Leistung abrufen konnten – ohne die reicht es leider nicht gegen ein Team wie Lohhof. Wir werden wohl noch zwei bis drei Spiele brauchen, um komplett zueinander zu finden, aber wenn wir das schaffen, dürfen wir schon bald die nächsten Siege feiern.“
Ein unglückliches und zu frühzeitiges Ende nahm die Partie bei einem Stand von 27:27 mit einem Aufstellungsfehler auf Seiten der GCDWlerinnen. Dem Durcheinander geschuldet fiel der Ball zum 27:29 beinahe unberührt ins Münchner Feld und beendete den hart umkämpften dritten Satz und somit das Spiel mit einem 0:3 Ergebnis.
Dass viel Geschichte und Herzblut im Abenteuer Bundesliga auf Seiten der Münchner steckt, erkannte man an der Reaktion des GCDW Coaches Bastian Henning. Von seinen Emotionen, seinem Ehrgeiz und von ein wenig Enttäuschung geleitet gestand er dem Volleyball und dem GCDW auf seine eigene Art seine starke Verbundenheit. Im Nachhinein entschuldigte er sich für sein emotionales Auftreten und dankte den Fans für eine unglaubliche Atmosphäre. „Nach vier Jahren harter Arbeit haben wir unser Ziel, die Volleyball Bundesliga erreicht – ein absoluter Traum für mich. Es steckt so viel Leidenschaft, Schweiß und Herzblut in den vergangenen Jahren, dass mich kurzeitig meine Gefühle übermannt haben. Ich entschuldige mich für meinen Emotionalen Ausrutscher und bedanke mich bei allen freiwilligen Helfern und Fans für ihre Unterstützung“ , so Henning einige Minuten nach dem hitzigen Durcheinander des vorzeitigen Spielendes.
Natürlich ist nicht davon die Rede den Kopf in den Sand zu stecken, sondern weiterhin so konzentriert zu arbeiten und die 23 kommenden Spiele im Visier zu haben. Gleich kommenden Sonntag steht bereits das zweite Spiel in eigener Halle für die Münchnerinnen gegen Leipzig (Dintervolleys Engelsdorf) an.